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Die Sechs Fragen

Unser Geist hat mehr an Auswüchsen als Staub tanzt im Sonnenlicht—
Gibt’s hier sowas wie einen Yogi-Meister oder eine Yogini,

Die erkennen, dass dingliche Erscheinungen an ihrem eig’nen Ort ruh’n?


Das grundlegende Sein der Dinge ist nicht von Ursach’ und Bedingung erschaffen—
Gibt’s hier sowas wie einen Yogi-Meister oder eine Yogini,

Die zur Wurzel all dessen vordringen, als dem alleinigen Grund?


Des Bewusstseins plötzliche Wallungen können hunderte mit Speeren nicht stoppen—
Gibt’s hier sowas wie einen Yogi-Meister oder eine Yogini,

Die wissen, dass ihr Anhaften sich von selbst auflöst, ganz allein?


Den ewig bewegten Geist kann selbst ein Stahltresor nicht halten—
Gibt’s hier sowas wie einen Yogi-Meister oder eine Yogini,

Die erkennen, dass der Geistesfluss ist leer in und an sich selbst?


Die Sinnesgenüsse lassen selbst die Weisheitsgottheiten nicht sein—
Gibt’s hier sowas wie einen Yogi-Meister oder eine Yogini,

Die wissen, dass die sechs Bewusstseine sind ganz und gar gelöst?


Die Objekte der sechs Bewusstseinsarten, die uns hier erscheinen,
Nicht einmal die Hand des Siegreichen bringt sie zu einem Halt—
Gibt’s hier sowas wie einen Yogi-Meister oder eine Yogini,

Die versteh’n, dass die Erscheinungen sind bar eines jeden Objekts?


Ins Deutsche übertragen von Karl Brunnhölzl